Mal biste Fels, mal biste Pudding

„Du bist ihr Fels“, schrieb der Mann mir, als ich ihm kürzlich ein Bild unserer Mittagsschlaf-Situation ins Büro schickte. Ein Kind lag sehr wirbelsäulenfreundlich rücklings quer über meinem Bauch, das andere bäuchlings auf meiner Brust. Ja, offenbar bin ich derzeit eine wichtige, haltgebende Instanz.  Auch wenn ich mich an vielen Tagen wie ein Affenfelsen fühle,…

Aus dem sozialen Funkloch gesendet

Ich befinde mich derzeit in einem zwischenmenschlichen Funkloch. Dort herein katapultiert wurde ich von einer Horde unkontrollierter Bazillen, die uns bislang mehr als drei Wochen soziale Isolation beschert hat – von einem winzigen Zwischenhoch einmal abgesehen [ich weiß, es geht noch schlimmer. Aber.]. Schauerliches Erkältungsduett Die Zwillbos begannen mit einem schauerlichen Erkältungsduett, das sich bei…

Unser Treppenhaus – Moloch und Kleinkind-Eldorado

Unser Treppenhaus ist ein Moloch. Es ist eine Mischung aus Durchgang, Abstellkammer, Wohnraumerweiterung und volkstümlichem Museum. Letzteres findet in der geschmacklichen Besonderheit einiger Hausbewohner bezüglich der im Treppenhaus zur Schau gestellten Dekorationsartikel seinen Ursprung. Wir wohnen unterm Dach. Das bedeutet, den Hauptverkehrsweg der Zwillbos säumen zwei Etagen voller Verlockungen. Treppab haben die Herrschaften meistens noch…

Heute bin ich mir nicht genug

Ich fühle mich heute als Mutter nicht genug. Nicht geduldig genug. Nicht liebevoll genug. Nicht gut genug. Nicht phantasievoll genug. Nicht einfühlsam genug. Nicht Waldorf genug. Nicht Montessori genug. Nicht bindungsorientiert genug. Nicht Weltfrieden genug. Ich find’s selbst fast bescheuert, denn es gab „nur“ zwei Situationen, die mies gelaufen sind, und die versalzen mir die…

Wie ich mitten im Stress mir selbst begegnete

Kinder bringen einfach unsere persönlichen, mit großer Sorgfalt vertuschten Baustellen zum Vorschein. So sehr ich auch manchmal versuche, so zu tun als bemerkte ich das gar nicht, so muss ich doch gestehen, dass ich mitten im Klischee immer wieder mir selbst begegne.  Gestern Abend hat sich bei uns spontan Besuch angekündigt. Eine gute Freundin war…

Die zweifelhafte Einstellung der Zwillbos zum Laternenfest

Ich bin ja manchmal ein bisschen naiv. Auch was meine Naivität betrifft, bin ich ein bisschen naiv. Nämlich insofern ich mich oft für viel zu hartgesotten halte, um naiv zu sein. Doch die Realität sieht oft anders aus. Zum Laternenfest wollten wir gehen. In einem Park hier in der Nähe. Einem sehr großen Park. Einem…

Lebensverändernde Maßnahmen

14 Monate lang waren wir ganz, ganz viel zu viert. Der Zwillbo-Papa hatte sich einst, noch vor Geburt der Doppelkinder, aufgemacht, nach einigen Job- und Arbeitsjahren eine Hochschule zu besuchen. Das schmälerte auf der einen Seite den Inhalt unserer Haushaltskasse – obschon er auch währenddessen noch viel gearbeitet hat. Doch es brachte uns als Familie…

Die Utopie vom Gleichgewicht

Während sich der eine Zwillbo seine ersten Backenzähne herausbrüllt und -weint, sich an meine Beine klammert, auf die Finger beißt, sich verzweifelt hin und her wirft und ich versuche, ihn irgendwie zu halten und ihm zu vermitteln, dass ich bei ihm bin und ihn nicht allein lasse, turnt der andere Zwillbo hinter mir über das…